(Sub)urban Wildlife

Technically, we live just outside the limits of Colorado Springs, but the city has been stretching its tentacles into the surrounding countryside, so that vast portions of formerly natural foothills or prairie have been transformed into commercial or residential lots. While it is sad to see wild or semi-wild places disappear, it is even sadder to imagine the fate of their former occupants. Locally as globally, plant and animal varieties are dwindling at shocking rates, and if it were not for the impressive resilience and adaptability of flora and fauna, we would live in an environment denuded of plants and devoid of animals.

Eigentlich leben wir außerhalb von Colorado Springs, aber die Stadt hat ihre Tentakel derart ausgestreckt, daß weite Flächen der einst ungestörten Gebirgsausläufer und Prärien in Wohngebiete und kommerzielle Grundstücke verwandelt wurden. Es ist traurig, das Schwinden wilder oder halbwilder Gebiete zu beobachten. Noch trauriger ist es, sich das Schicksal ihrer früheren Bewohner auszumalen. Vor Ort, wie auch weltweit, schwinden Pflanzen- und Tierarten schockierend schnell, und ohne die beeindruckende Widerstands- und Anpassungsfähigkeit von Flora und Fauna würden wir alle in einer pflanzen- und tierlosen Welt leben.

I am happiest when surrounded by winged wonders, in particular of the feathered kind, but critters of the furry stripe also put a smile on my face. It is fortunate that the city has reserved some (though not enough) land from development for parks and open spaces, and that many neighborhoods are planted with trees and bushes which, if not native, nonetheless provide a substitute for the original habitat. My husband and I benefit from living in an area with moderately-sized properties landscaped with shrubs and arbors that provide space and forage for wildlife, whose visitation we delight in regularly.

Ich bin am glücklichsten, wenn ich von beschwingten Wesen, insbesondere der gefiederten Art, umgeben bin, aber auch pelzige Kreaturen zaubern ein Lächeln auf mein Gesicht. Erfreulicherweise hat die Stadt einiges (wenn auch nicht genug) Land vor Entwicklung geschützt, und in Parks und Freiflächen verwandelt, und erfreulicherweise gibt es in vielen Wohnvierteln Bäume und Büsche die, auch wenn sie nicht einheimisch sind, einen Ersatz für die ursprünglichen Lebensräume bieten. Mein Mann und ich schätzen uns glücklich, in einer Gegend zu wohnen, wo mittelgroße, mit Hecken und Baumbeständen bewachsene, Grundstücke Raum und Nahrung für wilde Tiere bieten, an deren Heimsuchungen wir uns regelmäßig erfreuen.

Other than birds, rabbits and squirrels are our most frequent companions. They can’t be called visitors, as they live here permanently, and in years past, new family members of the former introduced themselves by dropping into the window wells, much to our chagrin (read here about Operation Bunny Rescue). Squirrels partake of bird seed, and even though we put a baffle on the bird feeder pole to prevent them from devouring a month’s worth of peanuts in a few days, they find abundant morsels on the ground to fill their tummies, and, at times, have to rest from their strenuous scavenging.

Nebst Vögeln sind Kaninchen und Eichhörnchen unsere häufigsten Gefährten. Sie können nicht als Besucher bezeichnet werden, da sie permanent hier leben. In vergangenen Jahren stellten sich neue Familienmitglieder der ersteren bei uns vor, indem sie in die Schächte der Kellerfenster fielen (lies hier über Operation Kaninchenrettung). Letztere profitieren von den für die Vögel ausgestreuten Samen, und obwohl wir die Futterstationen vor ihnen schützen, um zu verhindern, daß die Erdnüsse, die monatelang halten sollen, binnen weniger Tage verschlungen werden, finden sie auch weiterhin genügend Häppchen auf dem Rasen, um sich die Bäuche zu füllen, weswegen sie sich von Zeit zu Zeit von ihren anstengenden Streifzügen erholen müssen.

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Deer enjoy a respite from the neighbors’ barking dogs and from the sun. We tolerate their browsing to an extent, but when they eat more than their fair share of flowers, we gently shoo them off. Last year, we suffered a period of disenchantment when they shredded two aspen saplings in the process of stripping their antlers. We had encouraged the trees’ growth for several years, and it was our fault for not protecting them with a fence.

Hirsche ruhen sich hier vor den bellenden Hunden der Nachbarn sowie der heißen Sonne aus. Bis zu einem gewissen Grade tolerieren wir ihr Äsen, aber wenn sie mehr als ihren gerechten Anteil an Blumen futtern, verscheuchen wir sie sachte. Im vergangenen Jahr waren wir enttäuscht, weil sie zwei junge Espenbäume, deren Wachstum wir über mehrere Jahre hinweg gefördert hatten, zerstörten, indem sie sich an ihnen den Bast vom Geweih abrieben. Es war allerdings unsere Schuld, die Schösslinge nicht mit einem Gitter geschützt zu haben.

Sadly, neither foxes nor raccoons have made an appearance for several years. Likewise, the trend for skunks seems downward, even though we catch an occasional glimpse or whiff—and try not to be on their wrong end when they feel the need to perfume the air with their particular, malodorous brand.

Traurigerweise bekommen wir schon seit einigen Jahren weder Füchse noch Waschbären zu Gesicht. Ebenso tendieren die Stinktierzahlen abwärts, obwohl wir gelegentlich noch eines sehen oder riechen—dabei versuchen wir, nicht auf dessen falscher Seite zu stehen, wenn es das Bedürfnis hat, die Luft mit seinem speziellen, übelriechenden Aroma zu parfümieren.

Bobcats sporadically leave tracks in soil or snow, and in one instance, a nonchalant feline was snoozing behind our neighbors’ hedge. As is proper for any self-respecting cat, it did so in a sunny spot, not overly bothered by our admiring looks.

Rotluchse hinterlassen sporadisch ihre Spuren in der Erde oder im Schnee, und einmal hielt ein entspannter Luchs hinter der Hecke unserer Nachbarn ein Nickerchen. Wie jede Katze, die was auf sich hält, tat sie das an einem sonnigen Fleckchen und ließ sich dabei nicht sonderlich von unseren bewundernden Blicken stören.

We learned the hard way not to leave the bird feeders out at night, thanks to a few ursine cameos. High calorie suet and seeds represent an irresistible buffet, and since we found the usually upright metal feeder pole lying twisted on the grass, and the containers shattered to the winds, we remove all temptations from the premises until it is hibernation time for black bears. “Problem bears” tend to be euthanized, even though it is humans that are the problem, and our ignorance or indifference that gets bears into trouble, because we can’t be inconvenienced to secure our trash, which is equally irresistible to Master Bruin.

Wir erfuhren auf die harte Tour, daß es nicht ratsam ist, Vogelfutter nachts draußen zu lassen, dank einiger bäriger Auftritte. Hochkalorisches, aus Talg und Samen bestehendes Futter ist unwiderstehlich, und seit wir die normalerweise aufrechte Stange, an der die Futterhäuschen hängen, horizontal und verbogen auf dem Gras, und die Behälter in alle vier Himmelsrichtungen zertreut fanden, entfernen wir nächtens alle Versuchungen, bis es Zeit für ihren Winterschlaf ist. Problembären“ werden meist eingeschläfert, obwohl wir Menschen das Problem sind, weil unser Unwissen oder der Widerwille, unseren Abfall zu sichern, den Bären Schwierigkeiten bereitet, denn ihm kann Meister Petz ebenso wenig widerstehen.

An encounter a few months back, though not at home, happened in a small natural enclave sandwiched between the very busy Interstate and a mixed industrial/residential neighborhood. It served as a reminder of how fraught with challenges these (sub)urban animals’ lives are, how many dangers lurk around every corner, how much energy is expended just to deal with us human invaders, with our pets, our traffic, our noise, our pollution, our expansive ways.

Vor einigen Monaten hatte ich eine Begegnung, die zwar nicht zu Hause stattfand, sondern in einer kleinen natürlichen Oase zwischen der starkbefahrenen Autobahn und einem gemischten Wohn- und Industriegebiet. Sie erinnerte mich daran, wie vielen Herausforderungen sich diese (sub)urbanen Tiere stellen müssen, wie viele Gefahren für sie hinter jeder Ecke lauern, wie viel Energie sie verschwenden müssen, um mit uns menschlichen Eindringlingen, unseren Haustieren, unserem Verkehr, unserem Lärm, unserem Dreck, unserem ausufernden Lebensstil fertig zu werden.

Urban coyote/Städtischer Kojote

I, for one, am grateful for any animal that chooses our yard as a refuge, and will do my best to keep it as welcoming as possible.

Ich jedenfalls bin dankbar für jedes Tier, das sich unseren Garten als Refugium aussucht, und werde mein Bestes tun, ihn weiterhin so einladend wie möglich zu gestalten.

59 thoughts on “(Sub)urban Wildlife

  1. I agree with the comments, what an amazing circle of wildlife. The original “bunny rescue” post was very captivating too. Like you and your husband, we also live in a lovely area surrounded by nature which has been slowly taken over by the building of residential areas. Our city does keep strict zoning laws too, to maintain marshes, parks and nature areas. That being said, I do have mixed emotions, especially since we humans also need a place to live… I try to show my appreciation for our wildlife through my photos, with the hope it will contribute to awareness 🙂

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    • Liebe Brigitte,
      ich erinnere mich fast täglich daran, wie verwöhnt ich in vieler Hinsicht bin, und bin dafür sehr dankbar. Ich hoffe das kommt herüber.
      Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar.
      Herzliche Grüße,
      Tanja

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  2. Ich finde es schoen, dass du dich an den “Heimsuchungen” der verschiedenen Tiere erfreust – ich tu das auch, sowohl hier in St-Lazare wie auch “up north”.
    Leider ist es fast ueberall so, dass man “aufs Land” zieht, dann aber von der Stadt eingeholt wird. Ich kann z.B. die Leute nicht verstehen, die die Stadt verlassen, dann aber auf dem Land die gleichen Einrichtungen haben moechten wie in der Stadt!!!
    Viele Gruesse
    Christa

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    • Ich wußte, daß Du meine Erfahrungen nachvollziehen konntest, liebe Christa. Deine Gedanken und Dein Unverständis über die Tendenzen mancher Menschen kann ich auch nachempfinden. Manchmal kann frau einfach nur ihren Kopf schütteln…

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  3. Wow, da kann ich als Wochenend-Ländler im Hunsrück nicht mithalten. Aber ich freue mich immer, wenn mich lautes Vogel-Zwitschern aufweckt. So schön, dann merke ich immer wieder wie laut die Stadt eigentlich ist, obwohl wir in Frankfurt in einer Nebenstraße leben. Du schreibst so schöne und wirklich sehr berührende Texte! Deine Fotos sind ja sowieso immer sehr schön, aber die Story gehört unbedingt dazu. Vielen Dank liebe Tanja – ich habe es wieder mal sehr genossen!

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    • Vogelgesang ist für mich der beste Wecker (auch wenn er manchmal etwas zu früh beginnt, so gegen 3 oder 4 Uhr 😊).
      Ich danke Dir herzlich für Deinen zustimmenden Kommentar, liebe Ira. Er macht mich sehr froh.
      Liebe Grüße,
      Tanja

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  4. Niedlich, was ihr alles für Gartengäste habt! Sehr süß die Fotos! Ja, ich bedaure auch immer sehr, daß so viel Land von den Städten, von uns Menschen “gefressen” wird und man fragt sich, ist das wirklich immer nötig? Auf der anderen Seite zeigt sich gerade bei uns, daß die Städte Inseln der Biodiversität sind, weil das eigentliche “Land” all seiner Natur beraubt wurde und Pestizide und Insektizide allen Lebewesen das Leben schwer machen. Schwierig manchmal und eine verrückte Welt. Natürlich würde ich es bevorzugen, daß Land bliebe den Tieren und Pflanzen. Irgendwann muß sich die Menschheit fragen, ob wir uns selbst nicht begrenzen müssen, wenn für alle genug Platz zum Leben bleiben soll. Mancherorts wird es eng. Schön, daß ihr ein Refugium für die vielen Wildtiere bietet!! LG, Almuth

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    • Freiwillig werden wir uns wahrscheinlich nicht begrenzen, ich bin da wenig optimistisch. Leider muß bei den meisten Entscheidungen etwas dabei herausspringen, obwohl wir ja eigentlich wissen, daß wir die Natur zum Überleben brauchen, sie uns allerdings nicht. Aber wenn wir als Menschheit unsere Prioritäten nicht in die richtige Reihenfolge kriegen, wird die Zukunft wahrscheinlich für alle Lebewesen sehr düster.

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  5. Das sind schon eine Menge Tiere in deiner Umgebung und der Rotluchs hat mir da besonders gut gefallen. Ich freue mich schon, wenn mich der Amselgesang am frühen Morgen weckt und einmal habe ich tatsächlich einen Waschbär auf dem Dach unseres Nachbarn entdeckt, aber ich glaube, er ist weiter gezogen
    LG Andrea

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    • Ich bin sehr froh, daß wir diverse Gartenbesucher haben, liebe Andrea. Ich liebe Waschbären, weiß aber, daß sie sich in manchen Gegenden Deutschlands zu erfolgreich vermehren, mit allen möglichen unerwünschten Konsequenzen. Nur wenn wir überall in natürliche Kreisläufe eingreifen, können wir nur schwer erwarten, daß alles im Gleichgewicht bleibt.
      Herzliche Grüße,
      Tanja

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  6. What a lovely exposé of the wildlife in your surroundings, from cute rabbits to voracious squirrels and bear encounter.
    I agree with you on the urban sprawl with its ongoing incorporation of “green areas” that leads to destruction of important wildlife habitat, fauna and reduction of natural and agricultural land that’s necessary for our survival. We see it happen all over the world. I would go as far as calling it an intrusion and abuse on our, and our children’s and grandchildren’s future by politicians and urban planners, all ruled by power and money.
    All the best, Meggie

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  7. Beautiful captures, Tanja, and what an awesome variety to live within your urban area, best they can. Thanks for the giggles too! The shot of the rescued bunny in the blue blanket just melts my heart. Going over to see that past post of yours now!

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  8. Thank you for sharing this Tanja. You are privileged to have so much wildlife in your backyard. Thank you also for caring about bears, and doing what you can to stop them being led to their deaths by food that humans had not intended to give them. Also, it was interesting to see the skunk photos. I’ve never been lucky enough to see a live one although we’ve encountered many dead skunks on the road. Skunks are, I think, much maligned critters, and deserve a better press than they get.

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    • We feel very fortunate to still have wildlife in the neighborhood, but as you can imagine, not everybody shares that feeling.
      I find the number of dead animals by the side of the road shocking, and often think that our engineers could come up with more animal-friendly ways, but it’s not a priority.
      Ever since I saw that skunk face, these malodorous critters hold a special place in my heart. 🙂

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