Springtime In Germany

I hadn’t paid a vernal visit to Germany for many years, until my husband and I arrived there in early May of this year. Living in the semi-arid climate of Colorado’s Front Range, we are accustomed to many more shades of brown than of green, but the photoreceptors responsible for numerous nuances of that latter wavelength worked overtime during our springtime sojourn.

Ich hatte Deutschland schon lange keinen Besuch mehr im Lenz abgestattet, bis mein Mann und ich dort Anfang Mai dieses Jahres eintrafen. Da wir im halbtrockenen Klima des Vorgebirges der Rocky Mountains in Colorado leben, sind wir an mehr braune als grüne Schattierungen gewöhnt, doch die für die letzteren Wellenlängen verantwortlichen Photorezeptoren haben während unseres Frühlingsaufenthaltes Überstunden geleistet.

From the moment our flight approached the airport in Frankfurt, to a few minutes after take-off four weeks later, when clouds engulfed our plane, we were surrounded by many gradations of green, and a vegetation so dense we perceived it as near-tropical. Deciduous trees in full foliage, high hedges, and generous grasses grew before our eyes thanks to copious rains. In the small but precious garden lovingly designed and tended by my father and his significant other, we made new discoveries almost daily.

Von dem Moment, in dem sich unsere Maschine dem Frankfurter Flughafen näherte, bis wenige Minuten nach unserem Abflug vier Wochen später, als Wolken unser Flugzeug umhüllten, wurden wir von allerlei Grüntönen sowie von einer so dichten Vegetation umgeben, daß wir uns fast in den Tropen wähnten. Laubbäume in voller Kluft, hohe Hecken und großzügige Gräser wuchsen dank reichlicher Regenschauer vor unseren Augen. Im kleinen aber feinen, liebevoll gestalteten und gepflegten Garten meines Vaters und seiner Lebensgefährtin entdeckten wir fast täglich neue Überraschungen.

Horse chestnuts, among my favorite trees, strutted their candle-like inflorescences in white or hues of pink like some immodest phalluses (which, in fact, they are). The branches of fruit trees were weighed down with the future sweet harvest of cherries, apricots, figs, and additional fruits and nuts. In the wine-growing region of Rheinhessen, grapes were only in their embryonic stage, awaiting sunny, warm days to undergo their transformation into honeyed, Rubenesque globes. Verdant fields undulated in the breeze, promising to yield wheat, rye, barley, or oats.

Die zu meinen Lieblingsbäumen gehörenden Kastanien brüsteten sich mit ihren weißen oder pinkfarbenen kerzenartigen Blütenständen, als seien sie schamlose Phallus-Symbole (sind sie übrigens auch). Die Zweige der Obstbäume bogen sich unter der Last der künftigen süßen Ernte von Kirschen, Aprikosen, Feigen und sonstigen Früchten und Nüssen. Die Trauben der Weinregion Rheinhessen waren noch im Embryonalstadium und warteten auf sonnige, warme Tage, um ihre Verwandlung in honigsüße rubenssche Kugeln vorzunehmen. Grüne Felder undulierten sacht in der Brise und versprachen Erträge aus Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer.

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Amid the greenery, splotches of color. Both wild and domestic flowers flourished. Peonies unfolded their plentiful petals, and countless rose varieties adorned gardens, parks, country roads, even forests. Orange California Poppies competed for attention with splendid cultivated pink poppies, and their untamed, red counterparts. Myriad other blossoms were woven into the floral fabric.

Inmitten des Grüns, farbige Kleckse. Sowohl wilde, als auch gezüchtete Blumen florierten. Pfingstrosen entfalteten ihre reichlichen Blütenblätter, und zahllose Rosenvarianten schmückten Gärten, Parks, Feldwege und Wälder. Orangefarbiger kalifornischer Mohn eiferte um die Wette mit veredelten, rosa-angehauchten Schönheiten sowie mit deren ungezähmten roten Pendants. Unzählige weitere Blüten fügten sich in das blumige Gewebe.

I often declare that May is a good month to travel, and am glad to report that my assertion was confirmed by our recent trip. Nature’s friendly greeting was equaled by the hospitality we experienced from family and friends. Our sincere thanks to all of you. We hope to welcome you in Colorado to pay you back in kind!

Ich beteuere oft, der Mai sei ein guter Monat zum Verreisen, und bin froh, daß unsere jüngste Reise diese Behauptung bestätigt hat. Der freundlichen Begrüßung, die uns Mutter Natur bereitete, stand die Gastfreundschaft, die uns Familie und Freunde entgegenbrachten, in nichts nach. Wir danken Euch allen herzlich und hoffen, Euch in Colorado ebenso willkommen heißen zu können.

50 thoughts on “Springtime In Germany

  1. Someone started off with a good dose of alliteration this morning: vernal visit, numerous nuances, springtime sojourn.

    Interesting that in German you used “life’s fellow-traveler,” i.e. “companion,” for “significant other.”

    As for the inflorescence of the horse chestnut tree, in this species each “phallus” has both male and female parts. Some might liken that to the fact that the English word female happens to include the word male.

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    • What can I stay, Steve. I am an ardent admirer of alliteration.

      Translations are, at times, tricky. I could have said life companion in English, too, but people might stumble over that, whereas significant other seems to be what’s au courant (unless I have missed the latest twist).

      Plant sex is such an interesting topic. I suggest a potential future post for you, since you know far more about the intimacies and intricacies of the floral realm.

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  2. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz.
    Das Frühjahr besticht durch die Farben, die am Ende des Winters sehr vermisst werden und du hast sie wunderschön in Szene gesetzt.
    Herrliche Bilder sind das.
    Ich freue mich, dass du einen feinen Aufenthalt in deiner alten Heimat hattest.
    Liebe Grüße, Brigitte

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  3. Den Mai liebe ich auch ganz besonders. Alles blüht und es gibt Erdbeeren und Spargel in allen Variationen. Deine Fotos geben genau diese Üppigkeit und Farbenpracht der Natur wieder und die Mohnblumen fand ich dieses Jahr besonders schön. Jetzt haben wir die Hitze und jede Arbeit ist schweißtreibend
    LG Andrea

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    • Die Erdbeeren und den Spargel habe ich gar nicht erwähnt, liebe Andrea, obwohl wir davon auch liebend gern gezehrt haben!
      Der Frühling ist und bleibt meine Lieblingsjahreszeit, doch jetzt müssen wir es alle irgendwie durch diese Sommerhitze schaffen. Ich hoffe, sie wird nicht monatelang anhalten!!!
      Kühle Grüße nach Deutschland!
      Tanja

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  4. Wunderschön, Tanja
    Und wenn ich dich um etwas beneide, dann sind das die blühenden Kastanienbäume!
    Es gibt hier bei uns vereinzelt welche, aber leider nicht wie die Mengen, wie ich sie aus München her kenne!
    Es freut mich, dass du einen schönen Aufenthalt in der alten Heimat gehabt hast… und man verlässt diese meistens mit einem lachendem und einem weinendem Auge…. wir haben zwei Heimaten!!
    Hoffen wir, dass wir noch sehr lange hin- und herpendeln können!
    Viele Grüsse
    Christa

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    • Es freut mich, daß Dir die Photos gefallen haben, liebe Christa. Und die gemischten Gefühle bei jeder Abreise hast Du genau auf den Punkt gebracht. Als ich noch jünger war, schien diese Distanz überhaupt kein Problem zu sein, aber inzwischen fällt es mir öfter sehr schwer, so weit weg von meinem Vater zu sein. Ich wünsche mir auch, daß das mit dem Pendeln noch lange weitergehen kann!
      Sei herzlich gegrüßt,
      Tanja

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  5. Liebe Tanja,

    Ich bin sehr froh das Dein Papa eine feige bei sich im Garten stehen hat.
    Muss er die im Winter schützen vor der Kälte🤔 bestimmt aber gut eine Feige möchte ich auf alle Fälle auch mal haben.
    Sehr schöne Bilder. Große Umarmung Allegra

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    • Liebe Allegra,
      es freut mich sehr, daß Dir die Bilder gefallen. Die Feigen stehen neben einer Wand und bekommen selbst im Winter etwas Sonne, glaube ich jedenfalls. So weit ich weiß, müssen sie nicht besonders geschützt werden. Sie werden jedes Jahr zu Marmelade verarbeitet, die ganz lecker schmeckt. 😊
      Herzlichen Dank für die lieben Grüße und die Umarmung. Ich sende sie Retour!
      Tanja

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  6. The spring blossoms in this region of the world are indeed so beautiful and colorful, Tanja. I hadn’t realized that it didn’t get that green in Colorado. The best shades of green have already faded here and the fields are turning yellowish, a reminder that in less than two months, autumn is headed our way..

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